Dummyseminar mit Birgitta Staflund-Wiberg am 16./17.03.2013 in Allersberg

Die BZG Franken hatte für das vergangene Wochenende ein Seminar mit Birgitta Staflund-Wiberg organisiert. Birgitta erzählte zunächst etwas über sich, ihren Bezug zur Dummyarbeit und zur Jagd. Mit einigen herrlichen Anekdoten zum Thema „Jagd vs. Workingtest“ nahm sie uns die Aufregung und erzeugte eine entspannte Atmosphäre.

Basics, Basics, Basics… im Grunde weiß jeder, dass Dummyarbeit ohne gut sitzende Basics nicht funktionieren kann. Das wird einem jeder Trainer immer wieder sagen. Es von Birgitta zu hören, war allerdings nochmal ein ganz eigenes Erlebnis. Wir waren zum Einstieg alle gemeinsam eine Runde im Kreis gelaufen, damit sich Birgitta ein Bild von der Fußarbeit aller Teams machen konnte. Allgemeines Ergebnis: „This heelwork sucks!“

Gute Fußarbeit bedeutet, dass der Hund konzentriert aber vollkommen entspannt neben einem geht. Er sollte absolut nichts erwarten und nicht schnüffeln. Ein Hund der beim Fußgehen am Boden schnüffelt, tut im Grunde nichts anderes als zu jagen. Er nimmt dabei ständig neue Informationen auf und kann sich folglich nicht richtig konzentrieren. Die meisten Hundeführer trainieren zu wenig und/oder nur in Verbindung mit dem Dummy, was jedoch grundfalsch ist. Der Platz am Bein sollte für den Hund ein entspannter und sicherer Ort sein, an dem alles möglich ist – aber nichts muss. „Heelwork means: don´t expect anything! And there is only one secret about good heelwork: you have to train it!“ Klatsch, das saß.

Es folgten einige Aufgaben, mit denen uns Birgitta verschiedene Dinge zeigen wollte. Man muss für den Hund klar sein und ihm genau erklären, was man von ihm möchte. Im Grunde ist es so, dass die Hunde es uns gerne recht machen wollen und jeder Fehler auf den Hundeführer zurückfällt. Hunde lügen nie und tun nur das, was ihnen beigebracht wurde (oft unbewusst) und sie zeigen sehr deutlich, was in ihnen vorgeht. „They are talking to you all the time, but you don´t listen to them!“

Birgitta stellte fest, dass wir alle regelrechte Kontrollfreaks sind, die jeden Apport akribisch überwachen sobald wir den Hund geschickt haben. Stattdessen wäre es jedoch viel wichtiger, das Verhalten bei Fuß zu kontrollieren und den Hund nach dem schicken seinen Job machen zu lassen. „Trust your dog!“

Der nächste Tag knüpfte nahtlos an die Grundlagen des Vortags an. Wieder begannen wir mit einer Runde Fußarbeit, die bereits vieeel besser war als noch am Vortag. Es folgten weitere Übungen und Aufgaben, die jedoch eigentlich Nebensache waren. Es ging an diesem Wochenende nicht um die zu lösenden Aufgaben oder das Gelände. Es ging fast ausschließlich um das, was so oft vergessen wird: die Basics! Fußarbeit, richtiges loben etc. „Keep them calm!“, „Don´t be like Barbie!“ und „Don´t complicate, keep it stupid simple!“

Im Laufe des nachmittags besprachen wir verschiedene Dinge, wie z.B. den Aufbau des Voranschickens, den Aufbau des Stopp- und Suchenpfiffs oder den Wiederaufbau der Eigeninitiative der Hunde. Wir diskutierten über Sinn und Unsinn mancher Workingtest-Aufgaben und über die richtige Balance zwischen Handling und Selbständigkeit.

Am Ende des Tages setzten wir uns zusammen und tauschten uns über das vergangene Wochenende aus. Es war eine wirklich tolle und buntgemischte Truppe, in der man sich nur wohlfühlen konnte. Birgitta hat uns mit witzigen aber einleuchtenden Beispielen unsere Fehler aufgezeigt und uns einige AHA-Momente beschert. Vielen Dank dafür! Es war klasse und hat sich mehr als gelohnt!